Tourenbericht - Kroatien 2005 | |
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Alles begann an einem bewölkten Freitagmorgen. Wir trafen uns alle an der üblichen Tanke in Kreuzlingen. Alle? Nein. Unser Tourguide (ich habe übrigens versprochen keine Namen zu nennen J) kam, trotzdem er um halb fünf Uhr aufgestanden ist, eine halbe Stunde zu spät. Nachdem alle Maschinen vollgetankt waren ging es erstmal über die Schweizer Autobahn zum Arlberg. Apropos Arlberg, die Kneipe dort oben hat uns wohl das letzte mal gesehen – der Wirt wollte doch tatsächlich 5,20€ für einen doppelten, verwässerten Espresso. Nach diesem "wunderbaren" Getränk setzten wir die Fahrt Richtung Kühtai fort. Über eine wunderschöne Strecke - an frei laufenden Pferden vorbei- gelangten wir zur Brenner Bundesstrasse. Auf dem Brenner gab's bei „Oma“ erstmal einen vernünftigen Espresso und Hildabrötle zur Stärkung. Als dieses italienische Zaubergetränk leer war packten wie die letzten Kilometer zu unserem Etappenziel Hotel Fernblick in St. Andrä bei Brixen an. Das Essen dort hatten wir uns nach dieser wirklich harten Fahrt wohlverdient und genossen es ausgiebig. Die Moppeds parkten nach 372km locker aufgereiht vor dem Hotel und warteten auf den zweite Etappe. Der Sonnenschein kitzelte uns am nächsten Morgen wach. Für halb acht war das Frühstück bestellt, für manch einen war das noch viel zu früh. Um acht Uhr machten wir uns dann über das Würzjoch fahrend auf den Weg nach Lanterna. Bei Cortina gab es die erste Espressopause und die Sonne konnte erstmals richtig genossen werden. Bei der Weiterfahrt musste jedoch eine Sozia feststellen (ich habe versprochen keine Namen zu nennen…..) das sich der Fahrstil Ihres Mannes mit der neuen Maschine rapide geändert hat. Der Seegang dieser Maschine war so stark das man eine Pause einlegen musste und man/frau nicht wusste ob sie das Frühstück hergeben wollte oder nicht.Der Hohn und Spott in der Gruppe war -logischerweise- nicht zu überhören, aber manch eine musste dann selber noch „dran glauben“ wie sich später herausstellte J. Gegen Abend erreichten wir, nach einer ausgiebigen Rundfahrt durch Trieste, Lanterna. Der Magen besagter Sozia hatte sich beruhigt und so gingen alle gemeinsam Abendessen. Tja, wir gingen zwar alle um zu Essen, aber es bekamen leider nicht alle was. Nach einem Mischmasch von deutsch und kroatisch, hatte die Bedienung leider die Bestellung von zweien von uns vergessen. Sie lieferte zwar die Essen noch nach, aber irgendwie hatte der Koch das erwärmen einer Speise vergessen. Und kaltes Huhn vom Grill ist einfach nicht der Hit. Dafür war dann der Entschuldigungs-Eiskaffee angeblich wirklich lecker…… Der Kessel war voll, die Moppeds standen zufrieden nach 421 gefahrenen Kilometern vor der Türe und für uns war es an der Zeit ins Bett zu gehen. Einige von uns blieben jedoch auf den Füßen, und erkundeten etwas genauer die Anlage, was sich später jedoch bitter rächte. Sie brauchten geschlagene 55 Minuten bis sie die richtige Hütte auf dem Gelände fanden J
Der nächste Tag begann wie ein Sonntag beginnen muss, mit viel Sonnenschein. Einige von uns wollten nur Ihren Astralkörper bräunen andere wollten ein Tourchen machen. So schwang sich ein Teil unserer Gruppe also in nicht motorradkonformer aber umso sommertauglicherer Bekleidung auf die Moppeds und machte sich auf den Weg nach Novigrad. Manch einer von uns hatte die Möglichkeit den Helm in ein hässliches Topcase oder ähnliches unterzubringen, andere gaben die Helme einem sehr freundlichen Wirt einer Eisdiele, der darauf aufpasste. Nach einer stundenlangen Hetzjagd nach Badeschuhen durch die Stadt fand dann unser „schlechtgelauntes Sonntagmorgen-Nuschelorakel“ endlich die ersehnten Latschen. J Nachdem wir Novigrad also ausgiebig erkundigt hatten, ging es noch nach Porec um auch hier die wunderschöne Altstadt zu sehen. Nach einem kurzen Spaziergang -ich muss mich übrigens noch für die Blase am Fuß bedanken- ging es dann abends außerhalb der Anlage zu einem superleckeren Abendessen. Naja, viel gefahren sind wir nicht, so um die 90 Kilometer, aber dem Schlemmen tat's keinen Abbruch, der Bauch wurde trotzdem reichlich gefüllt.
Diesmal wollten alle wieder mal auf das Zweirad und so fuhren wir gemeinsam Pula. Nach einem Besuch des Amphitheater splittete sich ein Teil der Gruppe ab und lief ziellos umher, während ein anderer Teil sich lieber den kulinarischen Genüssen widmete. Am Nachmittag ging es dann über kleine Sträßchen wieder gemütlich zur Anlage. Nach einem kleinen Zwischenstopp bei einem Reifenhändler, gab es wie üblich eine super-spontane Abfahrt, bei der eine Maschine hinter her hechten musste, was nicht ganz gelang. Wie es sich gehört wartete der letzte der Gruppe an der nächsten Abzweigung, und so machten zwei Maschinen eine schöne Rückfahrt über die Küstenstrasse, während es den Rest über die Schnellstrasse zum Feierabendbier zog. 160 Kilometer zeigte der Tageskilometerzähler am Ende an.
Anderntags fuhr ein Teil der Truppe mit dem Mopped über kleinste Sträßchen Richtung Kvarner Bucht auf die andere Seite Istriens. Leider regnete es ein wenig. Nachdem unser Tourguide erfolgreich einen Hinterreifen montieren ließ (zuvor suchte man schon in anderen Ortschaften nach einem passenden Gummi, was jedoch meist an den Kosten (250 € für einen Hinterreifen !!!) scheiterte) ging es in das kleine Künstlerdorf Motovun. Zum ersten mal mussten wir Parkgebühren zahlen! Nach einem Espresso ging es weiter Richtung Küste. Irgendwann auf diesem Weg war dann "Land unter" angesagt. So konnten wir auf dem Rückweg nach Lanterna das goldene Schwimmabzeichen mit unseren Moppeds machen. Am selben Abend aßen wir dann, nachdem wir tagelang dran vorbei gefahren waren, endlich Spanferkel! Drei Sachen lernten wir heute: 1. Man bzw. Frau kann sich auf regennasser Fahrbahn auch ohne Motorrad verletzen, so zum Beispiel beim Brötchen holen 2. Nach einer ca. zweistündigen Regenfahrt brauchen manche von uns zwanghaft eine Badewanne. Wie sieht das nach mehreren Stunden im Regen aus ?? 3. Wie schafft man es nach der Hälfte der Zeit bereits alle T-Shirts aufgebraucht zu haben? Man muss dazu erwähnen, dass auch die kroatische Esskultur Servietten mit auf den Tisch bringt J
Für diesen Tag bin ich eigentlich der Falsche. Den Bericht könnten andere wesentlich lustiger beschreiben als ich. Um 7 Uhr musste der müde Körper aus dem Bett gehievt werden, damit der Bus um 7.30 Uhr erreicht wurde. Der Busfahrer war mindestens so gut gelaunt wie ich selber. Wir warteten förmlich darauf, dass er sein Ticketgerätchen als Wurfgeschoß verwendete………. Aber fahren konnte er wenigsten und so kamen wir um kurz nach acht in Porec an. Nach einem leckeren Frühstück ging es auf einen schönen Touri-Dampfer der uns zusammen mit vielen netten Schweden, Italienern, Dänen usw. nach Rovinj brachte. Zuvor mussten manche von uns noch mit den wirklich hübschen Mitfahrerinnen auf der Bugspitze den Platz teilen (es sah so aus, als ob sie dies richtig genossen hätten). Rovinj ist eine herrliche Stadt. Sie hat wunderbare kleine Gässchen eine noch viel schönere Altstadt und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Nach diesem zweistündigen Spaziergang gab es auf dem Boot gegrillte Makrelen. Ich glaub in Konstanz gibt es keinen Fisch zu kaufen, denn einer verdrückte ganze vier Makrelen, um den Fisch dann mit seinem Kumpel gnadenlos im Wein zu ertränken. Mir ist zwar das Sprichwort „Fisch will schwimmen“ bekannt, aber muss er deswegen gleich ersäuft werden? J Irgendwie scheinen Moppedfahrer nicht als Schiffsbesatzung zu taugen, da das Schiff nach einmaliger Benutzung am Abend ein Loch im Bug hatte, irgendjemand hatte da die Bretter durchgesessen ….. Abends ging es nach einem kurzen Sprint zum Busbahnhof wieder zurück nach Lanterna. Hier angekommen war nicht nur die Schiffsreise fertig, sondern auch so manch einer von uns….. Nach einem kleinen Nickerchen am Strand und einer ausgedehnten Dusche kamen dann auch die letzten zwei zum Abendessen.
Am Donnerstag war ein Besuch der Tropfsteinhöhlen von Postojna in Slowenien angesagt. Diese Höhlen sind wirklich der Hammer. Der Hammer waren auch die sog. Abkürzungen die unser Tourguide so kannte. Die waren so gut, dass wir wieder umdrehen mussten JAls richtig angenehm erwiesen sich die Motorradklamotten die wir anhatten, denn es ist wirklich frisch in den Höhlen.
Am letzen Tag in Kroatien machte jeder was er wollte. Die einen zog es an den Strand, andere fuhren über Feld- und Schotterwege und wieder andere fuhren teilweise ebenfalls über Schotterwege zu einem Stausee. Abends gab es dann ein letztes Essen in unserem liebgewonnenen Restaurant. Sogar Ketchup wurde serviert, was manchen sehr positiv stimmte. So konnte lecker geschmaust werden, und mancheine/r hat eine Tochter daheim, die mit ihren „Fleck-weg-Mitteln“ jedem Fleck den Garaus machen kann, so dass keinerlei Rücksicht genommen werden musste.
Am Samstag begaben wir uns dann alle auf die Heimreise, mit einem Zwischenstopp im Fernblick in Brixen, wo wir ja schon auf der Anreise nächtigten. Irgendwo auf diesem Weg musste sich dann die Sozia, einer am Unterboden blau ausgeleuchteten BMW, den Mittagssnack noch mal durch den Kopf gehen lassen…. Lag es nun an der Fahrweise des Fahrers oder handelte es sich um eine späte Rache der ersten Leid tragenden Sozia ???J Auf jeden Fall gab es im Fernblick dann, wie beim ersten mal, ein richtig leckeres Abendessen. Ein feucht-fröhlicher Tour-Ausklang konnte es leider nicht werden, da die Wirtin an diesem Abend irgendwie absolut nicht gut drauf war…..
Am Sonntag ging es dann auf schnellstem Weg über die Autobahn nach Hause. Zum Abschlußessen trafen wir uns dann noch im Restaurant „Burger King“. Bei einem leckeren Burger ließen wir das ganze nochmals etwas Revue passieren bevor es dann endgültig jeden nach hause trieb. Wie eigentlich aber schon die ganze Woche mussten wir jedoch auf zweie warten bis Sie angezogen waren J
Es waren wunderschöne und interessante 9 Tage und ca. 2700 kurvige Kilometer.
Ich verbleibe bis zum nächsten mal mit einem freundlichen
BENZIIIIIIII !!!!!!!!!!!!! LECKEN !!!!!!!!!!!!!!!!! J
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